Wir-Gefühl beim Fußball

Eintracht-Frankfurt-Chef Heribert Bruchhagen sprach bei Wolfhager Raiffeisenbank

Bei der Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Wolfhagen: (von links) Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Giesler, Heribert Bruchhagen und Vorstand Frank Möller. Foto: privat/nh

WOLFHAGEN. 250 Vertreter und Gäste der Raiffeisenbank Wolfhagen waren zur Vertreterversammlung in die Stadthalle gekommen. Ihnen wurden die Geschäftszahlen 2014 vorgestellt. Höhepunkt des Abends war ein Vortrag von Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt.
Von einem gesunden Wachstum sowohl bei den Einlagen, als auch bei den Krediten berichtete Vorstandsmitglied Frank Möller. Mit einem „angemessenen Jahresüberschuss“ werde die „sehr gute Eigenkapitalausstattung der Bank“ weiter gestärkt (HNA berichtete).
Um die „gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs am Beispiel von Eintracht Frankfurt“ ging es schließlich beim Vortrag von Heribert Bruchhagen. Er blickte zunächst zurück. 1993, als erstmals die Live-Übertragungsrechte der Bundesligaspiele für insgesamt 60 Millionen DM an ARD und ZDF verkauft wurden, habe er als damaliger Manager des Hamburger SV die Befürchtung gehabt, dass keine Zuschauer mehr in die Stadien kommen. Aber genau das Gegenteil sei der Fall gewesen.
Wirtschaftliche Diskrepanz
Während früher im Schnitt 18 000 Zuschauer ins Frankfurter Waldstadion kamen, seien es heute durchschnittlich 48 000. Das liege daran, dass Fußballspiele Gemeinschaftserlebnisse seien. „Das Wir-Gefühl steht bei den Fans im Vordergrund und nicht unbedingt das Spiel auf dem grünen Rasen“, sagte der Eintracht-Chef.
Bruchhagen sprach an dem Abend außerdem von einer Zwei- oder Dreiklassen Bundesliga. Allein durch die Spreizung der Fernsehgelder (der Erste bekommt am meisten, der Tabellenletzte am wenigsten) sei der FC Bayern München wirtschaftlich in der Lage, selbst dem Tabellenzweiten jeden Spieler weg zu kaufen, sagte er.

Hinzu kämen noch die „enormen Einnahmen“ der führenden Mannschaften durch die Einnahmen aus Champions- und Europa-League. Je höher die Summe der Fernsehgelder ist, umso größer werde die Spreizung der Gelder.
Diese Diskrepanz werde im Fußball immer größer. Bruchhagen bedauert diese Entwicklung, weil „der Fußball dadurch an Attraktivität und Spannung“ verliere, sagte er in Wolfhagen.
Der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt wies darauf hin, dass er für seine Vorträge kein Geld nehme, jedoch um dafür Spenden für eine gemeinnützige Institution bitte. (ren)

Döring wurde wiedergewählt

Marc Döring aus Breuna, der turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist, wurde von der Versammlung einstimmig wieder in den Aufsichtsrat der Bank gewählt. (ren)