WOLFHAGEN. Der Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Wolfhagen und Calden ist gelungen. Das Votum der 158 Mitgliedervertreter der Wolfhager Genossenschaftsbank am Donnerstagabend war einstimmig.
Bereits eine Woche zuvor hatte die Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Calden die Fusion abgesegnet. Mit Eintragung der Verschmelzung in das Genossenschaftsregister wird die neue Bank als Raiffeisenbank HessenNord auftreten.
Auf die Verschmelzung arbeiten die Genossenschaftsbanken lange zu. Seit vier Jahren kooperieren sie. Mit dem Zusammenschluss reagieren sie auf die zunehmend schwierigen Bedingungen am Markt.
So hatte das anhaltend niedrige Zinsniveau zuletzt leicht sinkende Betriebsergebnisse zur Folge, wenngleich die Raiffeisenbank Wolfhagen im Ranking aller Genossenschaftsbanken überdurchschnittlich gut dastehe, betonte Vorstand Frank Möller.
Weil die Zinsbindungen von höher verzinslichen Darlehen auslaufen und Eigenanlagen mit hohen Verzinsungen fällig werden, setze sich der negative Trend weiter fort.
Steigende Kosten und eine Flut immer neuer Gesetze und Richtlinien erschweren zusätzlich die Arbeit der Banken.
Frank Möller und sein Caldener Vorstandskollege Martin Thöne setzen auf Synergien und eine höhere Effizienz durch den Zusammenschluss.
Bei den Personalkosten werde es durch altersbedingte Fluktuation Einsparungen geben. Die Vorstände Eckhard Lenz (Wolfhagen) und Werner Kolle (Calden) scheiden mit Eintragung der Verschmelzung aus dem Vorstand aus. Durch Vereinbarung mit dem Betriebsrat sind betriebsbedingte Kündigungen in Folge der Fusion ausgeschlossen.
Durch die Nutzung von Synergieeffekten soll die Fusion den Erhalt „einer starken eigenständigen Genossenschaftsbank in der Region dauerhaft sichern“, so Möller.
Hintergrund
Dividende von 5,6 Prozent 9012 Mitglieder hatte die Raiffeisenbank Wolfhagen im Jahr 2015. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich ihre Zahl um 197. Das Neukreditvolumen lag bei 46 Mio. Euro (37 Mio. Euro im Jahr 2014). Stärkster Wachstumsträger waren Immobilienkredite an Privatkunden.
Der Anteil der Privatkundenkredite am gesamten Kundenkreditgeschäft lag bei 64 Prozent (36 Prozent Firmenkundenkredite).
Das Betriebsergebnis aus normaler Geschäftstätigkeit betrug vier Mio. Euro, etwas weniger als 2014. An die Mitglieder wird eine Dividende von 5,6 Prozent (140 178 Euro) ausgeschüttet.
Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank HessenNord wird 590 Mio. Euro betragen. (ant)