Da kam Freude auf: Von der Raiffeisenbank Wolfhagen, vertreten durch Sebastian Schmidt und Timo Markovski (links), erhielt der Verein Sport und Gesundheit eine 600 Euro-Spende. Damit sollen sechs Bossel mit einer neuen Borstengleitfläche instand gesetzt werden. Foto: zih
Zierenberg. Körperliche Versehrtheit ist kein Hindernis, regelmäßig Sport zu treiben. Dieser Überzeugung sind die 58 Mitglieder des Zierenberger Vereins Sport und Gesundheit, der sich früher Behinderten- und Versehrtensportgemeinschaft nannte, schon seit über 50 Jahren.
Vorsitzender Ludwig Scheuermann, gleichzeitig auch ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt Zierenberg: "Behinderten- und Versehrtensport, bei dem auch die Rehabilitation eine wichtige Rolle spielt, ist in der Gemeinschaft Erlebnis und Begegnung, Lebensfreude und Lebensqualität."
Vor allem in der Diziplin Kegeln räumten die Zierenberger in der Vergangenheit groß ab. In den einzelnen Schadensklassen holten sie mehrfach Hessen- und Deutsche-Meistertitel ins Warmetal. Aktuell stellen sie mit Toni Kolhepp, Erika Scheuermann und Hannelore Broschkat drei amtierende Landessiegerinnen. Neben den Würfen in die Vollen auf Bahnen in Kassel gehören Fußballtennis, Faustball, Dart, Boccia und vor allem Hallenbosseln zum festen Repertoire der jeden Montagabend in der Sporthalle der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule stattfindenden Übungsstunden.
Fussballtennis und Bosseln wird auch wettkampfmäßig gegen andere regionale Versehrtensportmannschaften betrieben. Beim Bosseln bilden drei Werfer ein Team. Ziel ist es, in einem Zielfeld den Bosselstock möglichst nahe an die Daube zu setzen. Für das optimale Gleiten des Spielgerätes auf dem Hallenboden sorgt eine vollflächige "Bürste" aus Borsten am Bosselboden. Und hier standen die Zierenberger vor dem Problem. Denn die Borsten hatten sich im Laufe der Zeit stark abgenutzt und musssten durch neue ersetzt werden. Scheuermann: "Sechs Bossel mussten mit einem neuen Borstenbesatz bestückt werden, die Instandsetzung eines Bossels kostet 100 Euro. Für unseren kleinen Verein war dies finanziell kaum zu stemmen."
Retter in der Not war die Raiffeisenbank Wolfhagen, an die sich Ludwig Scheuermann gewandt hatte. Denn gemäß ihres Mottos "Wir machen den Weg frei" spendete die Genossenschaftsbank dem Verein jetzt 600 Euro, damit die Bossel auch in den nächsten Jahren ihren Weg ganz nah an die Daube finden.
Die Überbringer des Geldsegens, die Raiffeisenmitarbeiter Timo Markovski und Sebastian Schmidt, waren während einer Übungsstunde selbst gefordert, ihr Bosselkönnen unter Beweis zu stellen. (zih)