Herzkranke halten sich mit Sport fit

ASB-Gruppe verzeichnet großen Andrang

BAD EMSTAL/BREUNA. „Und jetzt stehen bleiben, auf der Stelle hüpfen und die Arme locker nach hinten kreisen lassen.“  Auf dieses Kommando hören 55 Frauen und Männer an jedem Montag von 19.45 bis 21 Uhr in der Großsporthalle in Sand. Angeleitet werden sie von der Physiotherapeutin Waltraud Schmidt vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Bad Emstal. Das sportliche Treiben ohne Leistungsdruck wird dabei immer wieder von den Ärzten Dr. Wolfgang Dort und Andrè Raum genau beobachtet und überwacht. Die beiden haben immer einen Notfallkoffer als auch einen automatisierten Defibrillator griffbereit.  

Die Frauen und Männer in Bewegung, zur Zeit ist der älteste Teilnehmer 78, der jüngste 54 Jahre alt, sind Patienten mit kardialen Erkrankungen. Nach dem Abschluss ihrer kardiologischen Behandlung gehören sie der Bad Emstaler ASB-Koronarsport-Rehabilitationsgruppe an. Waltraud Schmidt: „Dabei ist

nicht eine Ausdauer- oder Leistungssteigerung das Ziel, sondern die Vermeidung falscher Schonung, die Anpassung der Koordination und das Erkennen der Leistungsfähigkeit und deren Grenzen.“

Die Bad Emstaler Herzsportgruppe in ASB-Trägerschaft wurde vor 27 Jahren von Dr. Wolfgang Dort, ASB-Mitarbeiter Martin Merkwirth und dem damaligen Bad Emstaler Bürgermeister Eckhard Bräutigam gegründet - seinerzeit mit sieben Patienten. Im 25-jährigen Jubiläumsjahr (2011) waren es rund 30, jetzt sind es 55. Der Grund des Zulaufs ist darin begründet, dass sich die Breunaer Herzsportgruppe wegen fehlender ärztlicher Betreuung aufgelöst hat. 

Künftig werden sie während der Übungsstunden als auch bei Präsentationen in der Öffentlichkeit im Einheitslook auftreten. Durch eine 750 Euro - Spende der Raiffeisenbank Wolfhagen konnten alle Patienten mit einem Sport-T-Shirt ausgestattet werden. (zih)