WOLFHAGEN. Auf diesen Tag haben sie drei Jahre lang in der Schule und ihren Ausbildungsbetrieben hingearbeitet, jetzt bekamen sie dafür den verdienten Lohn: Während eines Festaktes in der Kundenhalle der Raiffeisenbank Wolfhagen überreichte Innungs-Obermeister Heiko Bonnet Gesellenbriefe im Tischlerhandwerk.
Philip Börgel (Bodenfelde/Ausbildungsbetrieb Friedhelm Schlaf, Oberweser-Oedelsheim),
Sebastian Böttcher (Habichtswald/Rüdiger Dotting, Habichtswald-Ehlen), Veit Creutzburg (Habichtswald/Michael Blum, Habichtswald), Martin Dietrich (Gudensberg/Landkreis Kassel), Joscha Glagow (Calden/Lothar Opfer, Hofgeismar), Michael-Sylvio Lang (Ahnatal/Rüdiger Dotting, Habichtswald), Florian Junghanns (Naumburg) und Florian Schwedes (beide Lars Bubenheim, Bad Emstal-Sand) wurden freigesprochen.
Bonnets Dank ging aber nicht nur an die acht frisch gebackenen Tischlergesellen, sondern auch an die schulischen Lehrkräfte, den Prüfungsausschuss, die Gesellen und Meister. Der Innungs-
Obermeister appellierte an die Neu-Gesellen, sich nicht auf den jetzt erreichten Lorbeeren auszuruhen und innezuhalten, sondern sich mit Blick in die Zukunft fort- und weiterzubilden. Über die Kenntnisse und Fertigkeiten der freigesprochenen Tischlergesellen konnten sich die Festaktteilnehmer vor Ort selbst überzeugen, denn alle hatten ihr jeweiliges Gesellenstück mitgebracht.
Das beste Objekt ist das von Martin Dietrich aus Gudensberg, der eine Anrichte aus Echteiche mit zwei Kalksandsteinplatten als Abdeckung herstellte. Die Bestnote im Bereich „Gute Form“ gab es für den Naumburger Florian Junghanns, der nun nach einer neuen Arbeitsstelle sucht. Dieses Problem hat Mitpreisträger Martin Dietrich nicht. Er wird vom Landkreis Kassel übernommen, überlegt sich momentan jedoch, ob er nicht für drei Jahre und einen Tag als Tischlergeselle auf Wanderschaft geht.
Die Gesellenstücke werden in den nächsten Wochen in der Wolfhager Raiffeisenbank ausgestellt.
Hintergrund:
Duale Ausbildung über drei Jahre Tischler stellen Möbel, Türen und Fenster aus Holz und Holzwerkstoffen her oder führen Innenausbauten durch. Meist handelt es sich dabei um Einzelanfertigungen.
Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Die Auszubildenden sollten bestimmte Fähigkeiten mitbringen, dazu zählen: Sorgfalt, handwerkliches Geschick, Umsicht (z.B. bei der Arbeit mit Kreis– oder Bandsägen), Kreativität und Sinn für Ästhetik, Kunden– und Serviceorientierung.
Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss und Hauptschulabschluss ein. (ant)